JULIA STEINER
DRUCKGRAFIKEN
Im Abtsaal vom 5.5.2013 bis 21.4.2014

Die Arbeiten von Julia Steiner befassen sich mit mentalen Landschaften. Die Künstlerin interessieren Verdichtungen, Leerstellen und Zustände des Übergangs. Selbst ihre Technik ist davon durchdrungen. Geht man von der Arbeitsweise aus (Gouache auf Papier), so handelt es sich um Malerei. Der Gestus ist aber der Zeichnung verpflichtet. Darin deutet sich an, wie sehr Julia Steiners Werk von Gegensätzen und Spannungen getragen wird.

Der Akt des Zeichnens ermöglicht der Künstlerin die magische Identität zwischen Denken und Agieren.
Diese direkte und rohe Kraft ihrer Bilder involviert den Betrachter vom ersten Augenblick an. Die Bilder entstehen ohne Skizzen oder Vorzeichnungen. Irreversibel trägt Julia Steiner die trockene Gouache mit dem Pinsel auf das Blatt auf.

Den narrativen Gestus der Zeichnung löst Julia Steiner aber auf indem sie sich dem Strich verweigert. Sie entwickelt die Bilder in Fragmenten, verdichtet diese zu Räumen und akzentuiert dadurch den kontemplativen Charakter. Die Formate ihrer Werke suggerieren dem Betrachter den Bildraum geradezu physisch zu betreten. Die Künstlerin vereint in ihrer Arbeitsweise und Technik Gegensätzlichkeiten, die den Ursprung in ihren Themen haben. Sie sind in subtiler Art und Weise konstitutives Element ihrer Bilder geworden.

Julia Steiner (*1982 in Büren zum Hof) gewann 2009 den Swiss Art Award und das Kiefer Hablitzel Stipendium. 2010 erhielt sie den Manor Preis des Kantons Bern. Sie lebt und arbeitet in Basel.

Text: Lynn Kost

→ Zur Website der Künstlerin
→ Julia Steiner Text von Lynn Kost.pdf
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